Rotweine aus dem Burgenland - Jahrgangspräsentation VDP.Württemberg 14.09.2015
Die mit Abstand stärksten Rotweine wurden dieses Jahr von den Renommierten Weingüter Burgenland gezeigt. Zahlreiche Mitgliedsbetriebe hatten den Ruf des VDP.Württemberg gefolgt und waren
diesjährige Gastregion. Die besten Rotweine von dort sind schlichtweg als Weltklasse zu bezeichnen und setzen bei der Rebsorte Blaufränkisch Maßstäbe.
Daher ist es wenig überraschend, dass der Topwein der Veranstaltung vom Weingut Ernst Triebaumer aus Rust am Neusiedler See kommt, nämlich der Blaufränkisch Mariental 2011. Sowohl dieser Wein als auch "ET" (so der Name Triebaumers in der Weinszene) kann man getrost als lebende Legenden bezeichnen. Der Wein ist unbeschreiblich facettenreich, er hat eine komplexe Konzentration am Gaumen, wirkt aber dabei trotzdem sehr schlank und kühl, kein Krawallmacher, stets erhaben, mit einer burgundischen Tiefe gesegnet. Ein nahezu perfekter Blaufränkisch. Gerade der 11er ist ein typischer Mariental, der 2012er ist etwas lauter und glatter, ihm fehlt es etwas an Dynamik. Wenn das auch Jammern auf höchstem Niveau ist. Mit welcher Hingabe die Triebaumers ihre Reben hegen und pflegen schmeckt man schon im Basis-Blaufränkisch aus 2013, der schon einen beachtlichen Tiefgang, gepaart mit einer wunderbaren Pfeffer-Würze, zeigt. Sehr anspruchsvoll ist dann "Oberer Wald" 2013, den man als Zweitwein zum Mariental bezeichnen könnte. Ein Blaufränkisch, der schon deutlich komplexer ist als viele Lemberger GG aus dem Ländle, die Struktur ist beeindruckend. Wer diese Rebsorte liebt, der muss diese Weine ein Mal in seinem Leben getrunken haben.
In einer vergleichbaren Liga spielt das Weingut Gesellmann aus Deutschkreutz. Dort werden im Mekka des Blaufränkisch, dem Mittelburgenland, Weine von großer Dichte und beachtlichem Tiefgang erzeugt. Dies bestätigt schon Blaufränkisch Hochacker 2013, der Einstiegswein dieser Rebsorte. Einen starken Auftritt zeigte auch der Blaufränkisch Creitzer Reserve 2012, der eine leichte Fruchtnote von dunklen Beeren zeigt und von schwarzem Pfeffer begleitet wird. Ein Parade-Blaufränkisch. Getoppt wird das dann noch vom Flaggschiff, dem Hochberc 2012, der noch facettenreicher und konzentrierter ist, jedoch nie satt macht. Einfach Weltklasse! Überragend sind auch die Cuvées des Hauses, allen voran Bela Rex 2012, eine Assemblage aus Cabernet Sauvignon und Merlot, die sich vor bordelaiser Crus nicht verstecken muss.
Last but not least konnte ich noch die Weine von Feiler-Artinger aus Rust verkosten. Alle Weine der Sorte Blaufränkisch sind sehr bemerkenswert. Schon der Basis-Balufränkisch aus 2014 zeigt einen beeindruckenden Tiefgang. Gesteigert wird dies durch den Umriss 2012, der alle Facetten eines Blaufränkisch zeigt. Getoppt wird dies dann durch den Topwein des Hauses, den Blaufränkisch Greiner 2008, der beweist, wie diese Tropfen altern können. Der Wein wird sein wahres Potenziel wohl in ein paar Jahren zeigen, weitere 20 Jahre ist er locker lagerfähig. Der Wein wirkt trotz seines Alters noch sehr frisch. Die Komplexität ist sehr beachtlich. Chapeau! Kurt Feiler ist zudem auch ein Meister der Cuvées. Sein Aushängeschild ist hier 1000x aus 2011, eine Cuvée aus Cabernet Franc, Merlot und Cabernet Sauvignon. Hier wird auf gleichem Top-Niveau wie beim Bela Rex gespielt, der Cabernet Franc bringt hier noch mehr Würze ins Glas. Klasse!