Einen der wichtigsten Stempel hat das Weingut Markus Molitor aus Bernkastel-Wehlen an der Mosel dieser ProWein aufgedrückt. Rieslinge wie vom anderen Stern, und zwar in allen Qualitätsstufen! Ich konnte hier die ganze Bandbreite probieren, vom Kabinett bis zur Trockenbeerenauslese. Das war Riesling-Kino vom Allerfeinsten! Die trockenen Kabinette vom Erdener Treppchen und der Graacher Domprobst zeigten schon, was in den höheren Stufen noch kommen wird und sind prima Einstiegsweine auf Top-Niveau. Im trockenen Spätlese-Bereich war eine Trilogie von der Zeltinger Sonnenuhr (Jahrgänge 2007, 2008 und 2009) auf super Niveau und ließ das Riesling-Herz höher schlagen. Der 2008er war hier mein Favorit, Mineralität pur. Diese Weine zeigen eine erstaunliche Langlebigkeit. Dies unterstrich im feinherben Bereich auch die Bernkasteler Badstube 2007 Spätlese, ein Traum-Riesling. Bei den edelsüßen Tropfen zeigten die Spätlese und der Kabinett von der Zeltinger Sonnenuhr erneut ihre ganze Klasse aus dem Jahrgang 2009. Gekrönt wurde das Ganze dann in meinem Gaumen vom Eiswein 2008 aus der Wehlener Sonnenuhr. Ein gigantisches Riesling-Monument. Alles, was diese Rebe kann, steckt hochkonzentriert in diesem Wein. Ein Wein , den man mit seinen Ur-Enkeln noch trinken kann. Geht Riesling noch besser?

Das Weingut Van Volxem aus Wiltingen an der Saar am Nachbarstand zeigte ausschließlich Faßproben, die noch relativ unfertig erschienen. Der säurebetonte Jahrgang hinterließ hier seine Spuren, wobei man bei der Faßprobe vom Goldberg sein Hammer-Potenzial schon erahnen konnte. Da freuen wir uns, wenn dieser Wein im August abgefüllt wird und im September 2011 präsentiert wird. Das wird dann ein excellenter Riesling sein.