Rheingau ProWein 2011
Eine fantastische Riesling-Kollektion aus dem Jahrgang 2010 zeigte auch das Weingut Weil aus Kiedrich im Rheingau. Schon der Einstiegswein, der trockene Rheingau Riesling, zeigt alle Facetten der Rebsorte. Die nächste Stufe der Riesling-Welt zeigt beeindruckend der trockene Kiedricher Riesling, eine Cuvee der Top-Lagen und ein Vorgeschmack auf die Granaten, wobei dieser Riesling schon bombig schmeckt, er zeigt schon eine fantastische Mineralität. So muss der Rheingau schmecken! Die drei trockenen Lagen-Rieslinge aus Kiedrich (Klosterberg, Turmberg und Gräfenberg) setzen dem dann die Krone auf. Ein Festival wurde hier im Gaumen gezündet! Der helle Wahnsinn, vor allem der Turmberg zeigte sich hier mit allen Facetten, ein Traum-Riesling. Wie wird dann noch das Erste Gewächs schmecken? Diesmal hat mir dann sogar ein restsüßer Riesling, eine Spätlese vom Turmberg, noch besser geschmeckt. Der Wein ist was fürs Bilderbuch, Man kommt nie auf die Idee, dass dieser Wein einen Restzucker von 115 hat, der die Säure super abpuffert, und das bei einem Alkoholgehalt von nur 8,5%. Das ist großes Kino! Noch vor zwei Jahren hätte ich nie gedacht, dass mich ein restsüßer Riesling so in seinen Bann zieht. Das Weingut Robert Weil ist in jedem Fall ein Aushängeschild für deutschen Riesling!
Ein völlig anderes Bild zeigt das Weingut Chat Sauvage aus Johannisberg. Hier gibt man sich den Burgundersorten hin, und zwar ausschließlich. Sehr exotisch für den Rheingau, aber gut für den Pinot-Liebhaber, zeigt doch das Weingut, das erst im Jahr 2001 angefangen hat, dass man dort excellente Burgunder auf die Flasche bringen kann. Mittlerweile umfaßt das Weingut 7 Hektar und zeigt eine bemerkenswerte Kollektion. Schon der Chardonnay Clos de Schulz im Barrique zeigt, wie die Rebsorte auf diesem Terroir gedeihen kann. Ein schöner mineralischer Vertreter seiner Gattung, der keine extremen Butter- und Vanilletöne aufweist. Der Wein macht Spaß, so wie auch die Spätburgunder. Im mittleren Segment möchte ich hier die Johannisberger Hölle und den Lorcher Kapellenberg hervorheben. Schöne mineralische Pinot Noirs, wobei letzterer eine lange Lagerfähigkeit verspricht. Die Krönung ist der Pinot Noir Asmannshäuser Höllenberg von über 40 Jahre alten Rebanlagen aus dieser traditionellen Lage im Rheingau. So muss Pinot schmecken, weiter so!