Mosel Pro Wein 2012

Die schönste Weißweinkollektion dieser Messe kam wieder vom Weingut Markus Molitor aus Bernkastel-Wehlen. Hier hat sich gegenüber 2011 nichts verändert: was hier ins Glas kommt, ist schlichtweg phänomenal! Ich habe hier 34 Weine verkostet, ein Highlight jagte das andere. Man kam hier aus dem Staunen nicht mehr heraus. Richtig Spaß machten auch die gereiften Jahrgänge, so z.B. im trockenen Bereich ein 2007er Kabinett vom Graacher Domprobst. Der Wein brachte eine mineralische Frische ins Glas, und das schon bei den einfacheren Qualitäten. Hierbei wurde wieder klar, dass es sich auch lohnt, Rieslinge ruhig ein paar Jahre reifen zu lassen.  Im feinherben Bereich zeigte dies auch die Edition N°3 (Bernkasteler Badstube Spätlese) aus 2003. Feinster Stoff! Gekrönt wurde das Riesling-Fest dann mit den Knallern der edelsüßen Kollektion, besonders der 1998er Eiswein aus der Zeltinger Sonnenuhr zeigte, dass solche Weine für die Ewigkeit sind. Genial sind auch die Weißburgunder, gekrönt wird dieses Sortiment mit dem 2007er Wehlener Klosterberg*** mit einem unendlichen Nachhall. Großes Kino! Auch der Pinot Noir ist eine Erwähnung wert. Im 2007 Graacher Himmelreich*** steckt ein Potenzial für die nächsten 30 Jahre.

 

Sehr viel Spaß machte auch die Verkostung der Weine vom Karthäuserhof aus Trier-Eitelsbach an der Ruwer. Hierbei handelt es sich um eines der Traditionshäuser des Anbaugebietes, welches seit über 200 Jahren in Familienbesitz ist. Die Monopollage ist der Eitelsbacher Karthäuserhofberg, welcher durch Tonschiefer geprägt ist. Dies schmeckt man auch in den Rieslingen. Eine wunderbare Mineralität besitzt der Riesling von den Alten Reben, ein sehr ausdrucksstarkes Gewächs. Dies setzt sich auch in "Tyrell´s Edition" fort. Sehr viel Spaß machten auch die restsüßen Weine des Jahrgangs 2011. Besonders gelungen ist hier die Spätlese vom Karthäuserhofberg, die Säure wird hier wunderbar vom Restzucker eingebunden. Später hatte ich dann auch die Möglichkeit, am Verkostungsstand des Deutschen Weininstitutes das Große Gewächs aus 2010 zu verkosten, welches für mich einer der besten 2010er Weißweine der Messe war. Dieser Spitzenriesling ist überhaupt nicht aufdringlich und der Alkohol steht nicht im Vordergrund. Hier brillieren die Frucht und der Nachhall, ein großer Wein!