Same procedure as every year könnte man sagen, denn die stärkste Gesamtkollektion kommt wieder aus der Pfalz! Mario Zelt aus Laumersheim zeigte hier in allen Qualitätsstufen sensationelle Qualitäten, weiß wie rot. Die Weißweine aus 2012 sind durchgängig perfekt vinifiziert! Schon beim Gutswein machen Riesling und Weißburgunder enormen Spaß, bereiten nachhaltige Trinkfreude auf hohem Niveau! Bei den Ortsweine wurde dann eine ganze Armada von Topweinen vorgestellt. Der Laumersheimer Riesling Alte Reben glänzt durch enorme Fruchtfülle und Tiefgang. Bei den Aromarebsorten glänzen Dirmsteiner Gewürztraminer und Laumersheimer Sauvignon Blanc. Da kann der Frühling so schnell wie möglich kommen! Aushängeschild des Segmentes ist für mich der Laumersheimer Chardonnay -Kalkstein-, ein Wein mit mineralischem Tiefgang und wunderbarem Schmelz. Klasse Ortsweine, die alle für unter 10 EUR ab Hof zu haben sind! Bei den Lagenweinen überragt der 2011 Bissersheimer Goldberg Riesling, ein Grand Cru, den man durchaus in die Gebietspitze einordnen kann. Mit den Rotweinen ist das Weingut bekannt geworden, die Qualität wird auch hier jährlich gesteigert. Bei den Gutsweinen bereitet die Cuvée Rosé aus 2012 schon sehr viel Trinkfreude. Stark wie jedes Jahr sind auch aus 2011 der Cabernet Sauvignon und der Merlot. Letzteren habe ich bereits aus 2009 separat verkostet. Fantastisches Pinot-Feeling kommt dann beim 2011 Spätburgunder auf, der schon eine wunderbare Struktur aufweist. Die Speerspitze bilden dann die Lagenweine aus 2010. Der Bissersheimer Goldberg Frühburgunder 2010 gehört zum besten, was diese Rebsorte in Deutschland hervorbringt. Flaggschiff ist der Laumersheimer Kirschgarten Spätburgunder, einer der Top-Pinots der Pfalz. Chapeau für diese Kollektion, bei welcher jeder Weingeniesser fündig werden wird!

Ein weiterer Betrieb auf dem Weg in die Gebietsspitze ist das Weingut Heinrich Spindler aus Forst. Hier erzeugt man Top-Rieslinge aus den feinsten Lagen der Mittelhaardt. Schon die Gutsrieslinge aus 2012 zeigen, wo die Reise hingehen wird. Bei den Ortsweinen wurde das Terroir im Deidesheimer Riesling und im Forster Riesling wunderbar herausgearbeitet. Mein Favorit ist hier der Forster Pechstein Kabinett trocken 2012. Er steht dem 2011er in Nichts nach und ist einer der besten trockenen Rieslinge unter 10 EUR in Deutschland! Herausragend bei den Lagenweinen wird der 2012 Forster Ungeheuer Riesling sein, was die Fassprobe erahnen ließ. Opulente Frucht mit Schmelz und mineralischer Tiefe. Die Krönung des trockenen Sortiments ist jedoch der 2011 Forster Kirchenstück Riesling, der sich nahtlos in die Gebietsspitze einreihen kann. Als besonderes Schmankerl wurde dann noch eine 11er Spätlese Riesling vom Forster Musenhang präsentiert. Ein Traumpartner zum Thai-Curry! 

Eine wunderbare Weißweinkollektion zeigte auch das Weingut Dengler-Seyler aus Maikammer. Besonders die Weißburgunder und Rieslinge sind hier auf Top-Niveau! Schon die Einstiegsweine machen richtig Spaß, besonders Weißburgunder, Scheurebe und Muskateller. Bei den trockenen Spätlesen brilliert der Weißburgunder, zeigt er hier eine schlanke Finesse mit einem mineralischen Abgang. Auch die feinherbe Spätlese von der Scheurebe ist sehr gelungen und ist für 8 EUR ein schöner Weinwert. Großes Kino wird dann in den Lagenweinen aufgespielt. Vor allem der "Heiligenberg" aus 2011 ist ein mineralisches Glanzlicht und war einer der besten trockenen Rieslinge, die ich auf der ProWein getrunken habe. Ein Grand Cru für 15 EUR, den man sich ohne Zögern in den Keller legen kann. Ein Betrieb, den man weiter beobachten muss!

Eine Entdeckung aus der Region ist das Weingut Hinterbichler aus Bobenheim am Berg. Sortenreine Weine mit Profil findet man dort vor. Im Einstiegssegment bereitet die Weißweincuvée "Stoana" schon sehr viel Trinkfreude. Sehr stark präsentiert sich auch dort der Riesling. Beide Weine sind für 6,50 EUR ab Hof zu haben und bieten somit schon sehr viel Wein fürs Geld. Bemerkenswert ist, dass dieser Betrieb einer der wenigen Grünen Veltliner Deutschlands erzeugt. Aufgrund der österreichischen Wurzeln des Seniors hat man es hier gewagt, diese Reben in der Pfalz zu kultivieren. 2012 ist die erste Ernte der Anlage. Heraus kommt kommt ein sehr klar strukturierter, schlanker Veltliner, der nichts mit den Alkoholbomben aus der Wachau gemeinsam hat. Hier kann man in den nächsten Jahren noch mehr Tiefgang erwarten. Die weitere Entwicklung sollte man auf jeden Fall beobachten. Im Rotweinbereich ist der Spätburgunder zu beachten. Ein schöner Sortenvertreter mit burgundischem Tiefgang, auch hier für 6,50 EUR ein solider Basiswein. Weiter so!

Wie letztes Jahr zeigt auch heuer das Weingut Darting wieder eine Bomben-Kollektion. Die 2012er Weißweine überzeugen auf ganzer Linie! Stark ist hier schon der Liter-Riesling, den man als universellen Speisenbegleiter nutzen kann. Erneut glänzen Grauburgunder und Sauvignon Blanc. Beide gehören in diesem Preissegment (6-7 EUR) zum besten, was man im Lande finden kann. Herausragend ist auch der Kabinett vom Gewürztraminer, welcher an die feinen Vertreter aus dem Elsass erinnert. Glanzlicht ist eine gereifte Spätlese aus 2003 vom Ungsteiner Herrenberg. Helmut Darting beweist hier eindrucksvoll, dass er auch im Süßweinbereich sein Handwerk versteht! Die Rotweine sind auch wieder auf höchstem Niveau, was schon die Basisklase beweist. Hier überragt wieder der feine Schwarzriesling 2011, der großes Pinot-Feeling verbreitet und für 7 EUR einer besten Weinwerte des Landes darstellt. Ähnlich stark ist der Spätburgunder 2011 vom Wachenheimer Mandelgarten. Getoppt wird dieser dann vom Spitzen-Pinot aus 2009 vom Dürkheimer Feuerberg, der im Barrique ausgebaut wurde. Dass man hier mit dem Barrique umgehen kann, zeigt eindrucksvoll die Cuvée Zeitreise aus 2005, die über 4 Jahre im Barrique reifte. Sie entwickelt jedes Jahr mehr Tiefgang und wird in 2 Jahren den ersten Höhepunkt haben. Gratulation!