Frühburgunder 2008, Weingut Zelt, Pfalz
Der Frühburgunder ist eine eigenständige Rebsorte, die durch natürliche Mutation des Spätburgunders (Pinot Noir) entstand. Der Name kommt von der früheren Reife gegenüber dem Spätburgunder. In Deutschland sind ca. 250 Hektar davon angepflanzt, vorwiegend in Rheinhessen, Ahr, Franken und in der Pfalz. Von dort kommt dieser Tropfen, und zwar von Mario Zelt aus Laumersheim. Die Reben für diesen Tropfen entstammen dem Bissersheimer Goldberg und stehen direkt auf dem Kalkfels, wodurch sie langsam und dezent wachsen können. Sie stehen auf einer Anhöhe, die windoffener und kühler ist als die benachbarten Lagen. Diesen Standort hat Mario Zelt bewußt so gewählt, damit die Reife etwas später beginnt und das Mostgewicht nicht zu hoch wird. Die Trauben werden dann per Handlese entrappt und zwei Wochen auf der Maische vergoren. Der Ertrag lag bei 40 hl/ha. Der Wein wurde 12 Monate in neuen und gebrauchten Barriques ausgebaut. Was dann im Glas ist, erfreut jeden Pinot-Liebhaber. In der Nase finden sich Aromen nach roten Beeren und Pflaumen. Im Gaumen kommt dann noch etwas Tabak dazu, der Wein zeigt nun auch eine schöne Saftigkeit, die den Abschluck kaum erwarten lässt. Ein wahres Vergnügen, das sofort den nächsten Schluck fordert. Der Wein ist nun fast fünf Jahre alt und zeigt seinen ersten Höhepunkt, macht jedoch bestimmt auch in den nächsten 5 bis 10 Jahren noch richtig Spaß. Zu rosa gebratenem Lamm- oder Wildschweinrücken kann ich mir den Tropfen sehr gut vorstellen. Ab Hof wird aktuell der 2010er als Lagenwein für 18 EUR verkauft. Ein fairer Preis für diesen Topwein!
Meine Wertung: 91 Punkte (22.04.2013)
Auf der ProWein 2012 und 2013 konnte ich die Gesamtkollektion von Mario Zelt verkosten. Zudem habe ich auch separat den
Merlot aus 2009 verkostet.