Pinot Noir Rusterberg 2007, Weingut Wenzel, Burgenland (Österreich)

Diesen Wein trank ich letztes Jahr in Rust, als ich auf der Suche nach den interessantesten trockenen Weinen aus der Rebsorte Furmint war. Dabei entdeckte ich, dass Michael Wenzel auch einen hervorragenden Pinot macht. Die Lage Rusterberg zeichnet sich durch Gneis-Glimmerschieferboden aus. Durch die Ruster Kessellage besteht hier ein spezielles Mikroklima. Beste Voraussetzungen für die Entstehung eines Weines mit Herkunftscharakter. Die Trauben wurden Ende August handgelesen. Zwei Wochen früher als üblich, da der heiße und trockene Juli eine frühe Reife brachte. Danach wurde der Wein in französischen Barriques ausgebaut, 30% davon in neuem Holz. Abgefüllt wurde der Wein dann im April 2009. Somit konnte der Wein dann noch wunderbar vier Jahre in der Flasche nachreifen. Was dann ins Glas kommt, ist ein mineralischer Burgunder mit viel Potenzial für die Zukunft. Erst am zweiten Tag der Öffnung zeigte er seine ganzen Stärken. Er duftet nach reifen Waldbeeren und zeigt einen erdigen Touch. Feingliedrige Tannine werden von einer überragenden mineralischen Säure begleitet. Der Nachhall ist eindringlich, was sich dadurch ausdrückt, dass die Beerenaromen noch lange im Mund verweilen. Ein wahrer Burgunder mit Finesse und Struktur! Ich denke, dass dieser Wein in vier bis fünf Jahren noch mehr Spaß machen wird. Es lohnt sich, die weitere Entwicklung zu beobachten. Der Wein ist noch in kleinen Mengen ab Hof für 17 EUR zu haben. Ein fairer Preis für diesen Spitzenwein. So muss Terroir schmecken. Dieser Tropfen ist für mich einer der herausragenden Pinots in Österreich, da er nicht marmeladig und überpowert gemacht ist, sondern das zeigt, was einen Pinot auszeichnet: Substanz, Eleganz und Mineralität!

Meine Wertung: 93+ Punkte (12.04.2013)

Weiter habe ich von diesem Weingut auch den Furmint 2011 verkostet.