Gemischter Satz 2013, Weingut Ingrid Groiss, Weinviertel

Ingrid Groiss aus Breitenwaida ist eine der vielen Winzerpersönlichkeiten, die mit ihren Weinen auf dem Weg sind, dem Weinviertel ein völlig neues Image verleihen. Sie erzeugt Weine mit Tiefgang, Mineralität und Ausdruck. Erstmals habe ich die Weine auf der letztjährigen ProWein verkostet.

Einer ihrer überragenden Weine ist der Gemischte Satz, der aus sage und schreibe 17 verschiedenen Rebsorten gemacht ist! Diese hat bereits Ingrids Oma vor über 50 Jahren im Weingarten gepflanzt. Hierbei findet man bekannte Sorten wie z.B. Riesling, Grüner Veltliner oder Chardonnay, aber auch weniger bekannte wie z.B. Grauer Vöslauer, Hietl Rote oder Silberweiße. Der Clou an diesem Wein ist, dass die Reben zusammen geerntet und vinifiziert werden. Der Vorteil hierbei ist, dass die Rebsorten ihre Reifepotenziale und Charakteristika ergänzen und der Herkunftscharakter im Vordergrund steht. Mehr Terroir geht nicht! Und im Gegensatz zu zahlreichen lieblosen Weinen aus Wien handelt es sich hier nicht um einen Marketingzug, auf den zur Zeit viele aufspringen, sondern um gelebte Tradition.

Ist der Wein erst im Glas, so kommt in der Nase ein beeindruckender Frucht-Kräuter-Mix zum Tragen, der neugierig macht. Im Mund erahnt man dann Weinbergpfirsich und etwas Marillen, gepaart mit einer wunderbaren Kräuterwürze. Dies wird dann im Abgang mit einer leichten Salzigkeit und einer zupackenden Säure getragen. Glänzen kann der Wein als universeller Speisenbegleiter zur klassischen Österreichischen Küche wie z.B. Wiener Schnitzel, Kalbsbeuschel oder Tafelspitz. Ich kann mir ihn aber auch durchaus zu einem (nicht zu scharfen) Curry sehr gut vorstellen. Ein einzigartiger und facettenreicher Speisenbegleiter in der 10-Euro-Klasse, der ohne Weiteres ein Potenzial von weiteren 5 Jahren besitzt. Her mit solchen Weinen!

Meine Wertung: 91 Punkte (20.06.2014)