Wein des Monats März 2014

Erdener Treppchen 2007, Riesling Spätlese trocken, Weingut Markus Molitor, Mosel


Perfektionist, Rieslingflüsterer oder Traditionalist. Diese Titulierungen werden oft genannt, wenn Markus Molitor beschrieben wird. Er hat vor 30 Jahren im Alter von 21 Jahren das elterliche Weingut übernommen und hat es geschafft, dass seine Weine zu den besten und bekanntesten der Mosel gezählt werden. Mit seinen mittlerweile 46 Hektar ist das Weingut auch von der Größe her an der Spitze des Anbaugebietes. Das zu bearbeiten ist eine immense Leistung, da es sich hier ausschließlich um Steillagen handelt.

 

Markus Molitor ist auch der Meister der selektiven Lese. Jedes Jahr erzeugt er an die 70 verschiedenen Weine. Er deckt somit alle Geschmacksrichtungen und Qualitätsstufen ab. Alle Weine sind traditionell spontan vergoren und geben somit den Herkunftscharakter wieder. Wer die Möglichkeit hatte, die ganze Kollektion des Weingutes quer zu verkosten, der weiß, wovon ich hier rede. Vom Gutswein bis zur Trockenbeerenauslese, egal ob trocken, feinherb, fruchtig oder edelsüß. Man findet keinen schwachen Wein und hat immer das Gefühl, dass die Qualitätspyramide kein Ende findet. Perfekter kann man Riesling nicht abbilden.

 

Was weiter für die Qualität der Molitor-Rieslinge spricht, ist die enorme Haltbarkeit der Weine. Selbst die einfacheren Weine machen noch nach 10 Jahren Spaß. Die Top-Gewächse sind für die Ewigkeit gemacht. Ein gutes Beispiel hierfür ist die trockene Spätlese vom Erdener Treppchen aus 2007. In der Nase kann man förmlich die Frische des Weines spüren, man erahnt reife Aprikosen aber auch Zitrusfrüchte. Am Gaumen spürt man die vibrierende Mineralität des Schiefergesteins, die Fruchtfülle ist nun immens und sehr nachhaltig nach dem Abschluck. Man wird hier jedoch nicht von Alkohol und Frucht erschlagen. Obwohl es sich hier um eine Spätlese handelt, hat der Wein nur 12% Alkohol. Die Leichtigkeit des Seins! Dieser Wein macht zu keinem Zeitpunkt satt. Was will man mehr?

 

Meine Wertung: 94 Punkte (15.03.2014)

 

Die trockene Auslese von der Zeltinger Sonnenuhr 2009 habe ich bereits hier verkostet.

 

Die komplette Kollektion habe ich 2012 und 2011 auf der ProWein verkostet.