Weißburgunder RS 2011, Weingut Salwey, Baden

Meine Rebsorte des Jahres ist der Weißburgunder. Da das Jahr bald zur Neige geht, liegt es nahe, einen der schönsten Vertreter dieser Gattung zu erwähnen. Die Kollektion von Konrad Salwey habe ich dieses Jahr auf der ProWein verkostet. Einer der Weine, die sich bei mir nachhaltig ins Gedächtnis gebrannt haben, ist der Weißburgunder RS aus 2011. Er kommt aus der wärmsten Weinregion Deutschlands, dem Kaiserstuhl,  und zeigt, was man aus dieser Rebsorte machen kann, wenn sie optimal ausreift und ausgebaut wird. Die Trauben wurden mit 100 Grad Öchsle gelesen. 80% dieser Lagencuvée kommen aus Löß-Lehm-Lagen vom Oberrotweiler Käsleberg, die restlichen 20% kommen von den Oberrotweiler Großes-Gewächs-Lagen Henkenberg und Eichberg vulkanischen Ursprungs. Ausgebaut wird der Tropfen dann im großen Holzfass (2400 Liter) aus Oberrotweiler Eiche. Nach Lagerung auf natürlichen Hefen wurde dann im Juli 2012 abgefüllt. Im Glas liegt dann der Prototyp eines eleganten und präzisen Weißburgunders. Obwohl der Wein aufgrund des hochreifen Lesegutes einen Alkoholgehalt von 13,5% besitzt, zeigt er von Anfang an eine majestätische Eleganz. So nimmt man in der Nase Granny-Smith-Äpfel und Limette wahr, kann aber schon eine subtile Mineralität spüren, die sich dann im Gaumen fortsetzt und durch einen feinen Schmelz unterstützt wird, der jedoch nicht übermächtig ist. Durch die wunderbar eingebundene Säure ist der Wein wahnsinnig animierend. Man hat sofort Lust auf den nächsten Schluck. Der Wein macht nicht satt im Gegensatz zu vielen schweren Grauburgundern vom Kaiserstuhl. Für mich ist daher der Weißburgunder die interessanteste weiße Rebsorte am Kaiserstuhl, vor allem wenn sie so ins Glas findet. Der Wein ist ein universeller Speisenbegleiter, passt zu einer Gemüse-Hähnchen-Pfanne mit Sahne oder zu einem Kalbsschnitzel. Man kann ihn auf alle Fälle aber auch solo trinken. Einfach zurücklehnen, Wein eingießen und Spaß haben, Prost!

Meine Wertung: 92 Punkte (08.11.2013)